September 2, 2025

Überblick zum Ausbildereignungsschein (AEVO)

Der Ausbildereignungsschein – oft AdA-Schein genannt – ist der offizielle Nachweis, dass du Auszubildende fachlich korrekt, pädagogisch sinnvoll und rechtssicher anleiten kannst. Gesetzliche Grundlage ist die Ausbilder-Eignungsverordnung (AEVO). Mit dem Schein darfst du in vielen Berufen Auszubildende betreuen und trägst aktiv dazu bei, Fachkräfte von morgen aufzubauen. Wenn du also Wissen gerne weitergibst und Verantwortung übernehmen willst, ist der AdA-Schein der Startpunkt.
Überblick zum Ausbildereignungsschein (AEVO)

Die Rolle des Ausbilders

Viele denken beim Ausbilden zuerst ans „Erklären von Aufgaben“. In Wahrheit bist du Bindeglied zwischen Betrieb, Berufsschule und Azubi – also Mentor, Coach und Qualitätsgarant in einem. Du planst Lernwege, nimmst Ängste, vermittelst Praxis und bereitest auf Prüfungen vor. Kurz: Du gestaltest Lernfortschritte und sorgst dafür, dass aus Theorie echte berufliche Handlungskompetenz wird.

  • Brücke zwischen Praxis (Betrieb) und Theorie (Berufsschule)
  • Mentor & Coach: motivieren, begleiten, Feedback geben
  • Qualitätsgarant der Ausbildung im Unternehmen
  • Vorbild in Haltung, Kommunikation und Arbeitssicherheit

Welche Verantwortung trägst du?

Ausbilden heißt auch schützen, steuern und dokumentieren. Du bewegst dich in einem klaren rechtlichen Rahmen und sorgst dafür, dass die Ausbildung fair, sicher und zielgerichtet verläuft. Gleichzeitig trägst du pädagogische Verantwortung: Du erkennst Lernstände, förderst Stärken und hilfst bei Hürden.

  • Rechtlich: BBiG/AEVO, Jugendarbeitsschutz, Arbeits- & Gesundheitsschutz, Datenschutz, Gleichbehandlung
  • Pädagogisch: Lernziele setzen, Lernfortschritt sichern, fair bewerten
  • Organisatorisch: Einsatz-/Rotationspläne, Abstimmung mit Abteilungen & Schule, Dokumentation
  • Kommunikativ: Konflikte lösen, Feedback-Kultur etablieren, Elternkontakt bei Minderjährigen

Typische Aufgaben im Ausbildungsalltag

Damit Lernen nicht dem Zufall überlassen bleibt, strukturierst du den Weg vom ersten Tag bis zur Abschlussprüfung. Du planst Einsätze, bereitest Unterweisungen vor, gibst Rückmeldungen und hältst alle Beteiligten auf Kurs. Deine Aufgaben reichen von der Auswahl passender Azubis bis zur Nachbetreuung nach der Prüfung.

  • Ausbildungsplanung (Zeit- & Einsatzpläne, Meilensteine, Lernziele)
  • Auswahl & Onboarding neuer Auszubildender
  • Unterweisen & Anleiten (z. B. 4-Stufen-Methode, Lehrgespräch, Arbeitsaufträge)
  • Regelmäßige Feedback- & Beurteilungsgespräche
  • Prüfungsvorbereitung (Zwischen- & Abschlussprüfung)
  • Schnittstellenarbeit mit HR, Fachabteilungen, Berufsschule, IHK/HWK

Welche Fähigkeiten solltest du mitbringen?

Du brauchst keine pädagogische Ausbildung, aber Lust auf Menschen und Lernen. Neben solidem Fachwissen zählt vor allem, wie du es vermittelst. Struktur, klare Sprache und Empathie sind im Alltag Gold wert – genauso wie ein sicherer Umgang mit Regeln und Dokumentation.

  • Fachkompetenz im Ausbildungsberuf
  • Didaktik/Methodik: Inhalte strukturieren, passende Lernmethoden wählen
  • Kommunikationsstärke & Feedback-Können
  • Organisation & Verlässlichkeit
  • Empathie, Geduld, Konfliktlösung, Diversity-Bewusstsein
  • Grundwissen Recht (BBiG/AEVO, JArbSchG, Arbeitsschutz, Datenschutz)

Was kostet ein Ausbilderschein?

Die Kosten ergeben sich aus Kursgebühren (für die Vorbereitung) und der Prüfungsgebühr bei deiner Kammer (IHK/HWK). Wie hoch das ausfällt, hängt von Anbieter, Format (online, Präsenz, Crashkurs) und Region ab. Sieh die Investition als berufliches Upgrade. Häufig amortisiert sich der Schein schnell durch mehr Verantwortung und bessere Karrierechancen.

  • Kursgebühren: ca. 300 – 1.200 € (je nach Anbieter/Format)
  • Prüfungsgebühr IHK/HWK: ca. 150 – 300 €
  • Material/sonstiges: ggf. 30 – 100 € (Unterlagen, Anfahrt etc.)

Wer übernimmt die Kosten?

Es gibt mehrere Wege, die Kosten zu stemmen. Viele Betriebe unterstützen ihre (künftigen) Ausbilder:innen. Schließlich profitieren sie direkt von guter Ausbildung. Zusätzlich lassen sich Ausgaben oft steuerlich geltend machen; regionale Förderungen sind möglich.

  • Arbeitgeber (voll/teilweise) über Personalentwicklungs- oder Qualifizierungsbudget
  • Steuerlich absetzbar als Fort-/Weiterbildungskosten (individuell klären)
  • Regionale Förderprogramme/Agentur für Arbeit (abhängig von Voraussetzungen)

Wie lange dauert der Ausbilderschein?

Die Dauer richtet sich danach, wie du lernst. Wer konzentriert im Crashkurs arbeitet, ist in wenigen Tagen prüfungsreif; wer berufsbegleitend lernt, plant ein paar Wochen. In flexiblen Onlinekursen steuerst du das Tempo selbst.

  • Kompaktkurse: 3–5 Tage intensiv
  • Berufsbegleitend: ca. 2–6 Wochen
  • Online/Selbstlernzeit: meist 20–40 Stunden (je nach Vorwissen & Übung)

Wo kann man den Ausbilderschein machen?

Wichtig: Prüfen darf ausschließlich deine zuständige Kammer (IHK oder HWK). Die Vorbereitung kannst du frei wählen – online, in Präsenz oder hybrid. Entscheidend ist, dass der Kurs die AEVO-Inhalte klar abdeckt und dich realistisch auf beide Prüfungsteile vorbereitet.

  • Prüfung: IHK/HWK deiner Region
  • Vorbereitung: AEVO-GURUS (Online), IHK/HWK-Kurse, private Bildungsträger, Inhouse-Trainings

Wie läuft das Lernen ab – und wann legst du die Prüfung ab?

Am Anfang steht die Kurs- oder Prüfungsanmeldung. Danach arbeitest du die vier AEVO-Handlungsfelder systematisch durch. Viele starten mit der Theorie und schließen mit der Praxis: erst schriftlich, dann praktische Unterweisung/Präsentation plus Fachgespräch. Plane rückwärts vom Wunschtermin, damit genug Zeit für Wiederholen, Probeprüfungen und den Unterweisungsentwurf bleibt.

  • Kurs buchen & Prüfungstermin sichern (IHK/HWK)
  • Inhalte nach 4 Handlungsfeldern erarbeiten (siehe unten)
  • Schriftliche Prüfung (meist zuerst)
  • Praktische Prüfung: Unterweisung/Präsentation + Fachgespräch
  • Ergebnis erhalten & AEVO-Bescheinigung bekommen

Welche Lerninhalte werden vermittelt?

Die AEVO gliedert alles in vier Handlungsfelder. Sie bilden den roten Faden vom „Dürfen wir ausbilden?“ über „Wie planen wir das?“ bis „Wie schließen wir sauber ab?“. Wer diese Logik verinnerlicht, versteht nicht nur die Prüfung, sondern kann Ausbildung im Betrieb wirklich steuern.

  1. Ausbildungsvoraussetzungen prüfen & Ausbildung planen
    – Nutzen/Ziele der Ausbildung, betriebliche Eignung, Mitbestimmung, Ausbildungsmarketing, Auswahlverfahren

  2. Ausbildung vorbereiten & bei der Einstellung mitwirken
    – Ausbildungsordnung in betriebliche Pläne übertragen, Vertrag/ Formalien, Onboarding, Probezeit

  3. Ausbildung durchführen
    – Lernziele, Unterweisungsmethoden (z. B. 4-Stufen-Methode, Lehrgespräch), Motivation & Feedback, Beurteilung, Förderung, Konfliktmanagement, Zusammenarbeit mit der Berufsschule

  4. Ausbildung abschließen
    – Prüfungsanmeldung, Vorbereitung auf Zwischen-/Abschlussprüfung, Abschlussgespräche, Übernahme, Zeugnisse

Welche Bestandteile hat die Prüfung?

Die Prüfung prüft Theorie und Praxis. Im schriftlichen Teil zeigst du, dass du die Inhalte verstanden hast und Fälle aus dem Ausbildungsalltag lösen kannst. In der Praxis beweist du, dass du adressatengerecht anleitest und deine Entscheidungen begründen kannst.

  • Schriftliche Prüfung


    • Format: 80 Multiple Choice Fragen
    • Dauer: maximal 180 Minuten
    • Inhalte: alle 4 Handlungsfelder, praxisnahe Fallfragen

  • Praktische Prüfung 

Die praktische Prüfung ist unterteilt in Unterweisung bzw. Präsentation und einem Fachgespräch, insgesamt dauert die Prüfung 30 Minuten. 

  • Unterweisung oder Präsentation (15 Min.)


    • Unterweisung: reale/realitätsnahe Arbeitsaufgabe didaktisch anleiten (z. B. 4-Stufen-Methode)
    • Präsentation: eine Ausbildungssituation/Planung adressatengerecht vorstellen

  • Fachgespräch (15 Min.): Begründung von Methode, Ablauf, Recht, Motivation, Beurteilung, Umgang mit schwierigen Situationen
  • Nicht bestandene Teile können wiederholt werden (Details je Kammer)

Warum der AEVO-GURUS-Kurs die Abkürzung ist

Du willst ohne Umwege sicher bestehen? Dann brauchst du klare Erklärungen, praxistaugliche Vorlagen und realistische Übung. Genau das liefert der AEVO-GURUS-Onlinekurs – optimiert für Menschen mit wenig Zeit und ohne Vorwissen.

  • Schritt-für-Schritt-Videos zu allen Handlungsfeldern (leicht verständlich, auf das Wesentliche fokussiert)
  • Unterweisungs-Baukasten: fertige Muster, Checklisten & Leitfäden für die Praxisprüfung
  • Prüfungssimulationen & Lernkarten mit sofortigem Feedback
  • Flexibel: Crash-Modus oder berufsbegleitend – Lernen, wann es passt
  • Support bei Fragen, Nervosität & Themenwahl für die Vorbereitung auf das Fachgespräch